Was bedeutet Sabotage?

Der Begriff Sabotage kommt aus dem Französischen und steht ursprünglich für die planmäßige Vereitelung eines Zieles anderer zum Beispiel durch Zerstören oder Beschädigen. In heutiger Zeit wird es vor allem als planmäßige Beschädigung, Wegnahme oder Zerstörung von Gegenständen oder Bestandteilen einer Infrastruktur definiert. Das bewusste Sabotieren nennt man Sabotageakt; jemand, der etwas sabotiert wird Saboteur genannt.

Welches Ziel hat die Sabotage einer Alarmanlage?

Im Kontext von Sicherheitstechnik handelt es sich immer dann um eine Sabotage,  wenn durch Veränderung oder negative Einflussnahme an der Alarmtechnik versucht wird, ein Auslösen der Alarmanlage zu verhindern. Ziel ist es damit, dass die verschiedenen Melder kein Alarmsignal an der Alarmanlage auslösen können, die Einbruchmeldezentrale keine Alarmmeldung erhält und eine Alarmierung nicht zu den Signalgebern oder einer Notruf- und Serviceleitstelle durchdringen kann. Somit kann nach Sabotage einer Alarmanlage die Funktionalität nicht mehr gewährleistet werden.

Wie kann eine Alarmanlage sabotiert werden?

Eine Alarmanlage ist nur dann effektiv, wenn sie einen Alarm an die EMZ weiterleiten kann. Wird eine Einbruchmeldeanlage jedoch sabotiert, kann eine Weiterleitung häufig nicht mehr gewährleistet werden. Folgende Auflistung gibt einen kurzen, unvollständigen Überblick darüber, wie eine Alarmanlage sabotiert werden kann

  • Abtrennung eines Melders

Damit ein Alarm ausgelöst werden kann, muss zwischen einem Melder und der Anlage eine permanente Spannung vorliegen.

  • Überbrückung des Melders

Je nach Melderart wird ein Widerstand fest definiert. Kommt es zu einer Überbrückung z.B. durch einen herkömmlichen Draht, wird der Widerstandswert verändert.

  • Abdeckung eines Bewegungsmelders

Ein Bewegungsmelder oder sonstige Sensoren werden mit Stoff abgedeckt oder mit Farbe besprüht, sodass eine Detektion nicht mehr möglich wird.

  • Manipulation der Peripherie im Inneren

Veränderung der innenliegenden Infrastruktur durch Manipulation z.B. eines Auslösekontaktes durch einen sogenannten Deckelkontakt, der an die Sabotageleitung angeschlossen ist. Öffnung des Anlagengehäuses.

  • Kappen der Standleitung

Durchtrennen der Standleitung, über die der Hauptmelder Signale sendet. Über diese Standleitung wird im Normalzustand ein permanentes Signal an die Alarmempfangszentrale gesendet.

  • Trennung der Telefonleitung

Mit dem Durchschneiden der Telefonleitung kann eine Alarmanlage, die darüber verbunden ist, kein Signal mehr weiterleiten. Bei moderner Alarmanlagen wird die Übertragung jedoch bereits über ein Next Generation Network übertragen.

Welchen Schutz gibt es vor Sabotage?

Liegt bei einer Alarmanlage eine Sabotage oder Manipulation vor, kommt es zum Ausfall der Funktionalität der gesamten Anlage. Umso wichtiger ist es, dass Maßnahmen zum Schutz vor davor getroffen werden. Häufig bringt die verbaute Sicherheitstechnik bereits eigene Schutzmechanismen mit, die im Falle einer Veränderung der Infrastruktur greifen.

Bei Gleichstrom-Meldern beispielsweise würde eine Unterbrechung der Widerstandsspannung sofort dazu führen, dass ein Alarm ausgelöst wird. Die Alarmanlage ist dahingehend programmiert, in diesem Fall sofort ein Signal auszusenden. Ein solcher Sabotagealarm wird ausgelöst, wenn die Anlage einen Spannungsabfall von mehr als 3 Volt von 300 ms registriert. Im Gegensatz dazu wird eine langsam absinkende Spannungsversorgung, etwa wie bei einer schwachen Batterie, nicht als Sabotagealarm ausgelöst.

Auch beim Versuch der Manipulation z.B. mit einem Draht, zur Überbrückung ändert sich der gemessene Widerstandswert. Die Alarmzentrale registriert diese Veränderung und schickt ein Signal als speziellen Sabotagealarm los. Bewegungsmelder reagieren ähnlich, wenn die Sichterkennung durch Farbe, Karton oder Stoff verhindert wird. Die plötzlich geänderte Weite der Sicht wird erkannt und ein Sabotagealarm als Hinweis abgeschickt. Beim Sabotageversuch im Inneren einer Alarmzentrale erfolgt bereits beim Versuch der Öffnung des Gehäuses ein Alarm, wenn die Anlage an eine Sabotageleitung angeschlossen ist.

Am deutlichsten wird eine technische Sabotagemeldung, wenn eine Standleitung unterbrochen wird: Wenn nicht ein permanentes Signal an die Alarmempfangszentrale gesendet wird, erfolgt ein umgehender Alarm an die Empfangsstelle.

Außerdem können jedoch auch bauliche Schutzmaßnahmen getroffen werden, etwa, indem Leitungen bereits unterirdisch verlegt werden oder indem Kameras in einer Höhe installiert werden, die nicht ohne weitere Hilfsmittel zugänglich ist.