Was sind Funkrauchmelder?

Funkrauchmelder zählen zu den Rauchwarnmeldern und sind damit Teil einer optimierten Brandfrüherkennung. Dieser spezielle Rauchmelder-Typ besitzt ein integriertes Funkmodul. Mehrere Funkrauchmelder können dadurch zu einer Meldergruppe in einem Funknetzwerk verbunden werden. Alle verbundenen Rauchmelder stehen in permanentem Funkkontakt zueinander. Im Brandfall lösen alle integrierten Melder einen gleichzeitigen Alarm aus. So kann der Alarm auch in Räumen wahrgenommen werden, die weiter entfernt vom Brandherd sind und Rettungsmaßnahmen können schneller getroffen werden.

Warum sind Funkrauchmelder sinnvoll?

Durch eine optimierte Brandfrüherkennung mit Funkrauchmeldern lässt sich die Zahl der Todesopfer bei Bränden deutlich reduzieren. Wie notwendig das ist, zeigt ein Blick auf die aktuelle Statistik der Initiative Rauchmelder retten Leben. Dort wird ausgewiesen, dass allein in Deutschland jährlich etwa 400 Menschen vorwiegend bei Wohnungsbränden ihr Leben verlieren. Hinzu kommt, dass durch Funkrauchmelder ein Großteil der rund 4.000 Brandverletzten pro Jahr vermieden werden könnte. Die Hauptursache der hohen Zahlen an Verletzten und Todesopfern ist der Umstand, dass viele Brände nachts entstehen. Die meisten Todesopfer sind deshalb durch Rauchvergiftungen zu beklagen. Durch eine gezielte Brandfrüherkennung mit Hilfe eines Funknetzwerks und geeigneter Funkrauchmelder kann die Zahl der Opfer merklich reduziert werden. Das Motto der 2015 initiierten Kampagne der Initiative Rauchmelder retten Leben lautet daher: Oben ohne kann tödlich sein.

Gegen welche Brandursachen helfen Funkrauchwarnmelder?

Die Statistiken der häufigsten Brandursachen zeigen deutlich, wie wichtig eine Brandfrüherkennung im Alltag ist. Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V. (IFS), weist aus, dass in den Jahren 2002 bis 2014 rund 34 Prozent aller Brände von Elektrizität verursacht wurden. Auch der Anteil der durch Überhitzung entstandenen Wohnungsbrände ist mit 9,9 Prozent sehr hoch. Ein Blitzschlag landet als Brandursache mit nur 0,5 Prozent auf dem letzten Platz der Statistik der Brandursachen.

Von Überhitzungen und Defekten an elektrischen Anlagen gehen in den meisten Fällen Schwelbrände aus, die häufig von den Nutzern der Räume unbemerkt bleiben. Hochwertige Funkrauchmelder, die durch Schwelbränden verursachte Gase und Rußpartikel bereits in einem sehr frühen Stadium wahrnehmen und einen Alarm auslösen, lassen sich durchaus als geeignetes Mittel für eine effektive Brandfrüherkennung darstellen.

Nahezu flächendeckende Rauchwarnmelderpflicht

Dies ist einer der Gründe dafür, dass in Deutschland inzwischen in den meisten Bundesländern eine Pflicht für Rauchwarnmelder eingeführt wurde. Die letzten Bundesländer sind derzeit dabei, entsprechende Regelungen zur Ergänzung in ihrer Landesbauordnungen vorzubereiten. Der Großteil der Bundesländer schreibt vor, dass Rauchwarnmelder zur Brandfrüherkennung in Schlaf- und Wohnräumen sowie den Zugangswegen zu diesen Räumen verbaut werden müssen. Da sich die verfügbaren Modelle qualitativ mitunter enorm unterscheiden, sollte darauf geachtet werden, dass die Rauchwarnmelder einigen Qualitätsstandards genügen und zumindest eine Selbsttest-Funktion aufweisen. Zudem ist es ratsam, dass nur Modelle mit einer Zertifizierung der VdS Schadenverhütung GmbH verwendet werden. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist das Q-Prüfzeichen für Qualitätsrauchwarnmelder, auch Q-Label genannt. Es definiert geprüfte Mindeststandards, die jeder Qualitätsrauchwarnmelder erfüllen muss. Diese sind beispielsweise:

  • fest eingebaute Lithium-Batterie (10 Jahre Lebensdauer)
  • langlebige Konstruktion
  • Minimierung von Falschalarmen

Zudem bieten funkvernetzte Rauchwarnmelder einen entscheidenden Vorteil. Unabhängig davon, wo eine Rauchentwicklung einsetzt, über die Funkvernetzung werden alle verbundenen Rauchmelder angesprochen und können gleichzeitig alarmieren. So kann auch in Bereichen gewarnt werden, in denen der auslösende Funkrauchmelder nicht mehr zu hören ist. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Installation von einem Fachmann ausführen zu lassen. Die notwendige regelmäßige Wartung kann dieser ebenfalls fachmännisch durchführen und dokumentieren, da der verantwortliche Eigentümer in der Nachweispflicht über die Instandhaltung ist. Dieser Schritt kann dadurch an einen professionellen Dienstleister ausgelagert werden.

Neben der örtlichen Alarmierung besteht modellabhängig teilweise auch die Möglichkeit, Funkrauchmelder über eine Einbruchmeldeanlage (EMA) auf eine Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) aufzuschalten. Dadurch kann eine Rauchentwicklung selbst bei Abwesenheit unmittelbar erkannt und von der Leitstelle aus weitere Maßnahmen eingeleitet werden.